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Fluorid - ein unterschätztes Schilddrüsengift?

Dr. René Lüchinger

Vor einigen Jahren durfte ich in einer Weiterbildung über Ernährung und die Auswirkung auf das Hirn einem brasilianischen Professor für Neurophysiologie und Ernährung zuhören. Ich war begeistert. Der gute Professor erzählte in blumigster und charmantester Weise von den mannigfachen Zusammenhängen zwischen dem was wir essen und dem was wir sind. Es ist schon so, Du bist, was Du isst.

Unter anderem kam er dann aufs Thema Fluorid. Das erste Mal in meinem medizinischen Leben hörte ich, dass Fluorid dort hin geht, wo sonst das Jod hingeht. Und den Platz fürs Jod besetzt. Das ist dann wie in den Sommerferien, wo früh morgens gewisse Hotelgäste eifrig ihre Badetücher auf den besten Plätzen am Pool verteilen. Ein Schauspiel, dass man sich zumindest einmal im Leben gönnen sollte. Am besten gemütlich vom Balkon mit einem frisch gepressten grünen Smoothie mit Spinat, Brokkoli, Orangen- und Kiwi, einem Hauch Limette und allenfalls einem frischen Pfefferminzblättchen.


Und wegen dem lieben Professor möchte ich nach meinem Zahnpasta Blog nun genau über dieses Problem schreiben. Fluorid hat nämlich eine höhere Bindungsaffinität hinsichtlich Bindung an Thyreoglobulin als Jodid. Tönt super, oder? Das heisst nichts anderes, als dass die Menschen mit Fluorid Badetüchern nicht nur früher aufstehen als die mit Jodid Badetüchern sondern die Fluorid Badetücher viel besser an den Stühlen haften bleiben. Fluor gewinnt also gegen Jod. Korrekterweise sind die atomaren Elementbezeichnungen übrigens Fluor und Jod, im Körper sind diese aber oft in gebundener Form und deshalb als Fluorid und Jodid bezeichnet.


Nun fragt man sich, wo denn das Problem liegt, wenn die Liegestühle von Fluorid besetzt sind und nicht von Jodid? Und hier sind wir bei den empfindlichen Gleichgewichten, die der Körper aufrechterhält, damit eben alles stimmt.

Wenn nun das Thyreoglobulin mit Fluorid besetzt ist, dann kann es nicht mehr das machen, was es machen soll, nämlich Schilddrüsenhormon produzieren und speichern. Es stellt unsere Schilddrüsenhormone T4 und T3 her, das letztere übrigens das aktive Hormon.

Thyreoglobulin spielt auch eine wichtige Rolle bei der Speicherung von Schilddrüsenhormonen in der Schilddrüse. Die Schilddrüsenhormone werden in den Schilddrüsenfollikeln gespeichert, indem sie an Thyreoglobulin gebunden werden. Wenn der Körper Schilddrüsenhormone benötigt, wird Thyreoglobulin in die Schilddrüsenfollikel freigesetzt und die Hormone werden in den Blutkreislauf abgegeben.

Thyreoglobulin ist zudem ein wichtiger Marker für Schilddrüsenerkrankungen wie Schilddrüsenkrebs und Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis. Ich messe deshalb diesen und andere Schilddrüsen Marker sehr oft. Ich sehe nämlich die Hashimoto Krankheit bei ca. jeder vierten Patientin.


Das Problem ist also, wir produzieren nicht genügend T3 und T4 und haben schlechtere Speicherung derselben. Der Körper nimmt dies als Unterfunktion wahr, erhöht das Schilddrüsen stimulierende Hormon TSH und der empfindliche Regelkreis wird gestört.


Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann dann zu einer Reihe von Symptomen führen, wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, trockener Haut, Haarausfall und Depressionen. Wenn eine Unterfunktion der Schilddrüse nicht behandelt wird, kann dies zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen.


Ist Fluorid allein verantwortlich für Störungen der Schilddrüse? Nein, natürlich nicht. Es ist im Körper immer die Summe aller Teile, die das Gleichgewicht ausmachen. Die Schilddrüse wird wohl am meisten vom alltäglich Stress kaputt gemacht. Doch eben, wenn wir optimieren können, wie dann nicht genau das tun? Der Körper funktioniert zum Glück nicht schwarz-weiss, alles oder nichts, sondern ist im steten Fluss. Ein Teilchen weniger, dass negativ beeinflusst kann, den Unterschied zwischen krank werden oder gesund bleiben bedeuten.


Und so kommt mir wieder der gute Professor in den Sinn. Er hat dann - beinahe ketzerisch - gesagt, man könne Jodid auch einfach als Supplement zu sich nehmen, zum Beispiel mit der Lugol'schen Lösung. Das wäre dann so, dass wir nun einfach mehr Jodid Gäste haben, die auch im Wettbewerb mit den Fluorid Badetüchern stehen. Davon hat es wohl ein paar, die früher aufstehen und klebrigere Badetücher haben und somit die Chance einer Verdrängung höher ist, fachsprachlich ist es so, dass es dann um kompetitive Hemmung geht, ein Stoff im Überfluss kann den mit weniger Teilchen verdrängen.

Das gäbe zwar Kopfschmerzen für 2, 3 Tage, weil das Fluorid von der Schilddrüse verdrängt würde, aber dafür würde diese dann wieder so funktionieren, wie sie soll. Ketzerisch übrigens, weil in der Schulmedizin die Gabe von Jod als sehr kritisch angesehen wird. Das stimmt natürlich, weil Jod auch genau das Gegenteil erreichen kann, nämlich die Schilddrüse kaputt machen! Das schöne ist aber, ein wenig Jod schadet tatsächlich in 95% der Fälle nicht. Und sonst gibt es ja zum Glück mich und die einfache Urinmessung des Jodspiegels.


In diesem Sinne wünsche ich Ihnen jetzt schon schöne Sommerferien!


Herzlichst, Ihr


René Lüchinger

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